Die deutsche Filmindustrie seit 1945

Nach Kriegsende 1945 erlebte die deutsche Filmindustrie wechselvolle und herausfordernde Zeiten. Die Techniken wurden verbessert, die Konkurrenz von anderen Freizeitaktivitäten nahm ständig zu und dazu kamen noch die neuen Medien.

1945 bis 1990

Heimat-, Schlager- und Kriegsfilme gehörten zu den beliebtesten Genres, aber auch die ersten Arztfilme und Komödien kamen in der unmittelbaren Nachkriegszeit in die Kinos, wie beispielsweise Schwarzwaldmädel oder Der Förster vom Silberwald für die, die sich nach einer heilen Welt sehnten, oder Der Arzt von Stalingrad und Canaris für Zuschauer, die (nur) tapfere Soldaten sehen wollten. Aber auch Schlagerfilme mit viel Musik und Tanz sorgten für leichte Unterhaltung. Romy Schneider war der erste Filmstar jene Zeit.

In den 1960er-Jahren kam es zur ersten Krise der deutschen Filmindustrie. Gründe dafür waren der wachsende Wohlstand und mehr Freizeitmöglichkeiten, TV-Geräte im heimischen Haushalten wurde immer erschwinglicher und mehr US-Produktionen aus Hollywood drängten auf den Markt. Vom Kinosterben war bald die Rede und die Zahl der heimischen Filmproduktionen sank dramatisch.

Erst das 1974 unterzeichnete Abkommen Film-Fernsehen entspannte die Situation und regelte die Finanzierungsbeteiligung von Fernsehanstalten an den Filmproduktionen und legte die Reihenfolge der Ausstrahlung fest. Kinoausstrahlungen dürfen erst nach sechs Monaten als DVD erscheinen und erst nach zwei Jahren im TV.

In den 80er-Jahren ging eine neue Generation von Regisseuren an den Start, wie beispielsweise Bernd Eichinger, Wolfgang Petersen oder Werner Herzog, die auch neue Filme gleich in englischer Sprache drehten, um sie auf dem internationalen Markt anzubieten. Trotzdem erlebte das heimische Kino einen erneuten Rückschlag, denn Privatsender wurden im TV zugelassen, der Videorekorder war in jedem Haushalt zu finden und große Fernsehshows boten Unterhaltung für Groß und Klein.

1990 bis Heute

Mehrteilige Filme wie Der Große Bellheim und Der König von St. Pauli waren genauso beliebt wie Filme aus der NS-Zeit, der Wiedervereingung oder gesellschaftliche Themen und das Internet bot plötzlich neue Formen der Ausstrahlung von Filmen.